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Der Beitrag erscheint bei uns als Beitrag des DIA- Kollaborationspartners Stiftung für integrale Friedensförderung/ Spuren-Verlag. Freundlicherweise haben Esther Raez und Jürg Theiler uns die Erlaubnis erteilt ihn so auch veröffentlichen zu dürfen.

Auf der Schweibenalp geht es um Bewusstheit und deren Umsetzung im Alltag

Bewusstsein bedeutet Bewusstheit, der bewusst gelebte gegenwärtige Moment, Wachheit und Achtsamkeit, dazu bewusst kultivierte Menschenwürde und Selbstwert, Herzensregungen wie Freude, Liebe und Mitgefühl, Dankbarkeit, Vertrauen und vor allem Einheit, Ganzheit und Frieden.

All diese Aspekte des Lebens wollen verstanden, geübt und integriert werden. Sie erhöhen die Lebensqualität jenseits materieller Güter und beeinflussen den Gang der Geschichte und Kultur, und dafür steht unser Zentrum nun seit bald 40 Jahren.

Um der Menschheit eine positive Zukunft zu ermöglichen, müssen Bewusstsein und die damit verbundenen Qualitäten und Konsequenzen in allen Dimensionen des Lebens zunehmen:

  1. im Umgang mit unserer Umwelt, der Natur, den Ressourcen und dem Körper
  2. in den sozialen, wirtschaftlichen und zwischenmenschlichen Aspekten des Lebens
  3. im Familiären, Gemeinschaftlichen und Politischen
  4. im Kulturellen, Pädagogischen und Kommunikativen
  5. und nicht zuletzt im Spirituellen, der höchsten Ethik der Nächstenliebe und der tiefsten Selbsterkenntnis des Menschseins

WalipiniDas Zentrum der Einheit Schweibenalp begann als Ashram, als ein Ort für Einkehr und Besinnung, basierend auf den Methoden des selbstlosen Dienstes, des persön lichen Wachstums sowie spiritueller Praxis. Individuelle Besuche und Retreats im Zentrum sind weiterhin fast jederzeit möglich.

Sehr bald kamen die spezifischen Funktionen des «Zentrums der Einheit» hinzu: interreligiöse und interkulturelle Verständigungs- und Friedensarbeit mit kleinen lokalen und grossen internationalen Anlässen und welt weiter Netzwerkarbeit.

Als Nächstes begann das Volontärswesen, das Angebot, durch längere Aufenthalte und Mitarbeit in der Gemeinschaft innere Wandlungsprozesse zu erleben und sich menschlich und beruflich neu auszurichten.
Es folgte der Seminarbetrieb mit Seminaren und Ausbildungen im gesamten Bereich der Bewusstseinsentwicklung, angeboten von eigenen oder Gast-Seminarleiter*innen.

Zuletzt, seit gut 10 Jahren, beschäftigen wir uns mit Permakultur, einer Methode, um im gesunden Kontakt mit der Erde Biodiversität und Ertrag ins Gleichgewicht zu bringen. Hier werden vor allem praktische Tätigkeiten gelernt und ausgeübt.

 

2022 wird unser Zentrum 40 Jahre alt – ein gutes Alter, voller Kraft, mit genügend Lebenserfahrung und schon etwas Weisheit. Wir sind eine gemeinnützige Stiftung, 1982 gegründet, die vom Stiftungsrat und einer aktiven Gemeinschaft – in naher Zukunft soziokratisch – geführt wird.

Sundar Robert Dreyfus - Stiftung für integrale Friedensförderung

Projekte der Schweibenalp in den fünf Bereichen des Bewusstseinswandels

  1. Im Umgang mit der Natur, den Ressourcen und dem Körper

    Die Schweibenalp-Gemeinschaft lebt mit einem niedrigen ökologischen Fussabdruck, niedriger als der schweizerische Durchschnitt. Unsere Nahrung und alle benutzten Putz- und Bauprodukte sind zu 100 Prozent biologisch. Mit der alpinen Permakultur setzen wir einen bedeutenden Teil unseres Gesamtfokus auf Förderung der Biodiversität und Weiterbildung in diesem Sektor. Obwohl unser Permakultur-Projekt sich schon über zehn Jahre erstreckt, benötigen wir, um dieses Pionierprojekt weiterzuentwickeln, immer noch jährliche Spendenzuschüsse, für die wir sehr dankbar sind. Da wir vegetarisch leben und keine Tiere halten, umgehen wir die schwerwiegenden Fragen der Tierhaltung.

    Glücklicherweise haben wir eigenes Wasser und eigenen Wald sowie Zugang zu günstigen Holzressourcen für die Heizung. Um ein weitgehend ökologisches Energieprojekt zu sein, sind noch etliche Investitionen in Solarenergie, besser isolierte Häuser und anderes nötig. Das Projekt liegt vor und wartet auf Finanzierung. Einfach und gesund zu leben ist ein Privileg – die Wahl eines jeden Einzelnen.

  2. In den sozialen, wirtschaftlichen und zwischenmenschlichen Aspekten des Lebens

    Auf der Schweibenalp sind wir soziopolitisch in der Schweiz, im Kanton Bern und in der Gemeinde Brienz integriert. Jede/r hier hat individuellen Besitz, die Löhne sind zwar nicht ganz gleich, aber differieren nicht stark, die Hierarchie ist flach und wir üben uns in Soziokratie, einem System gemeinschaftlicher Entscheidungen. Die Schweibenalp ist eine gemeinnützige Stiftung. Die sozialen und betrieblichen Experimente sind anstrengend, noch weitgehend unerprobt und Teil unserer Pionierarbeit.

  3. Im Familiären, Gemeinschaftlichen und Politischen

    Die Schweibenalp ist apolitisch im Sinne einer politischen Ideologie. Sie hat ein universell-spirituelles, ethisches, Gleichberechtigung unterstützendes und globales, ökologisches Weltbild. Die Prinzipien Wahrheit, Einfachheit, Liebe, Freiheit, Einheit und Frieden waren von Anfang an zentral. Wie alle Menschen haben auch wir egoistische und destruktive Verhaltensmuster, Emotionen und Gedanken. Eine Gemeinschaft ist ein intensiver Ort des Lernens und Übens, sich davon zu befreien bzw. damit umzugehen. Die Volontäre und Gäste sind bis zu einem gewissen Grad mitintegriert und nehmen am Lernprozess und den (hauptsächlich positiven) Aspekten der Gemeinschaft teil, wie Toleranz, Freiheit, Mitverantwortung, gegenseitiges Helfen. Gemeinschaftsleben ist jedoch immer anders, als man denkt, und letztlich muss jede/r seine/ihre eigenen Lernschritte machen.

  4. Im Kulturellen, Pädagogischen und generell Kommunikativen

    Interkulturelle und interreligiöse Lebenssituationen und Treffen sind seit Anbeginn ein wichtiger Teil unserer Feldarbeit zum Thema «eine Welt, eine Menschheit, ein Bewusstsein». Meist leben wir mit Menschen aus fünf bis zehn Nationen mit mehreren Sprachen zusammen. Wir haben weltweit aktive Verbindungen und Netzwer- ke im Bereich der alternativen, ökologischen Lebensformen und spirituellen Traditionen sowie der Gemeinschaftsnetzwerke. Unser Volontariatsangebot ermöglicht jährlich mehr als 100 Menschen eine Auszeit an einem Ort und unter Mitmenschen, wo Wandel und Vertiefung fast automatisch geschehen können – so jedenfalls ist das Feedback. Neuorientierung und Flexibilität sind in dieser Zeit ständiger schneller Verände- rungen wichtig, um den Anschluss in Gesellschaft und Arbeitswelt nicht zu verlieren. Das Seminarzentrum bietet Seminare, Ausbildungen und Events in den Bereichen Bewusst- sein und Ökologie und stellt unseren Beitrag an zeitgemässe Kultur und Pädagogik dar.

  5. Im «Spirituellen», der höchsten Ethik der Nächstenliebe und der tiefsten Selbsterkenntnis des Menschseins

    Die Gründung des Zentrums der Einheit Schweibenalp erfolgte aus dem Impuls, diese höchsten Werte in die Praxis umzusetzen. Den Anstoss dazu gab Babaji, ein indischer spiritueller Lehrer, der mir 1981 den Auftrag erteilte, in den fünf Bereichen des Bewusstseinswandels tätig zu sein. Die Schweibenalp ist ein Kraftplatz mit Naturaltären und von Menschen gemachten Tempeln. Viele Traditionen sind gleichermaßen hier zu Hause und seit bald 40 Jahren finden tägliche Rituale und Meditationen statt, die den Platz zu einem spürbaren Kraft- und Pilgerort gewandelt haben. Obwohl die Gründer nach wie vor die spirituelle Entwicklung und Praxis als den Mittelpunkt und den besten Motor für die Arbeit betrachten, sind die Mitarbeiter*innen, Volontär*innen und Besucher*innen völlig frei, ob und – wenn ja – wie sie praktizieren möchten.

 

Sundar Robert DreyfusSundar Robert Dreyfus, 1947 geboren, ist der Gründer des Zentrums der Einheit. Er lebt seit 1982 auf der Schweibenalp und ist dort noch heute aktiv tätig. In seinem Beruf als Arzt und Psychotherapeut hat er sein Leben lang therapeutisch gearbeitet. Er ist Familienmensch, verheiratet, mit Kindern und Enkelkindern. Sundar ist Mystiker und Kenner der Traditionen. Seine Leidenschaften sind: die Menschheit, spirituelle Entwicklung und das Vermitteln des Wichtigsten – die Liebe

 

Hinweis: Obiger Artikel erschien erstmals auf "Die Integralen Seiten" in "Spuren" 139, Frühling 2021.

 

Die Stiftung für integrale Friedensförderung

Frieden ist etwas Geistiges, etwas Gedachtes, etwas Unsichtbares. Frieden ist wie Liebe, Schönheit und Wahrheit.
Sie wollen von jedem einzelnen Menschen selbst entdeckt, erkannt und gelebt werden.
Im Jahr 2011 wurde die Stiftung mit dem Ziel gegründet, die geistigen und materiellen Grundlagen für die Entwicklung von Frieden zu fördern. Aus dem Engagement wachsen Friedensprojekte in den Bereichen der Vernetzung, der Integration, der Forschung, der Bildung und der Vermittlung.Wir unterstützen und bestärken Menschen, ihrem Wunsch nach Frieden in ihrem Leben nachzugehen, und versuchen, die Voraussetzungen für den Frieden wissenschaftlich und integral durch Beobachtung, Erfahrung und Erprobung darzustellen, zu vermitteln und zu erfüllen. Wir fördern das Lehren und Lernen von Bewusstheit.

Engagements der Stiftung

Das Verständnis der Stiftung des Zentrums der Einheit Schweibenalp und der Stiftung für integrale Frie- densförderung ist dasselbe. Es gipfelt im Ziel aller Menschen, zur ÜBEREINSTIMMUNG MIT UNSERER
ZEITLOSEN SEELE zu finden. Widerstände und Hindernisse in der Innenwelt und in der Aussenwelt jedes
einzelnen Menschen sind aufzulösen, um Einheit und Frieden zu erlangen. Sie beschäftigen uns als Gegensätze der Psyche, des Lebens. Sie fordern uns auf, zur Bewusstheit, zum Wissen über die Gegensätze in uns selbst, zu finden. Beide Stiftungen setzen ihre Ressourcen ein, um Menschen zu ermöglichen, den Weg zum Ziel in sich selbst, in der Gruppe und in der Gesellschaft zu gehen. Esther Räz, Präsidentin der Stiftung für Integrale Friedens förderung, engagiert sich dafür auch im Stiftungsrat des Zentrums der Einheit Schweibenalp.

 

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Die Stiftung fördert den Frieden.
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Vision

Meine Vision ist eine Welt, in der wir miteinander unsere authentische Persönlichkeit leben. Diese ist in Übereinstimmung mit unserer zeitlosen Seele, dem Selbst, das jede/r als Grundentwurf in sich trägt. Dieses wahre Menschsein können wir hier und jetzt zum Wohle aller und des Ganzen aktivieren und leben.

Wie diese Vision verwirklichen? Es bedarf des Loslassens der Illusion unserer personalen Identität samt aller Glaubenssätze, der Furchtlosigkeit vor Tod und Vergänglichkeit, Empathie und Lebensfreude, bedingungsloser Liebe und des Wissens darum, dass DIE «QUELLE» NUR IHR GLEICHES ERSCHAFFT und jede Wahrnehmung von weniger Vollkommenem unsere selbst erschaffene Illusion ist, die wir aufheben können.

 


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