Ken Wilbers Integrale Theorie und ihre Anwendung auf die Hospizbewegung und den Sterbeprozess

Helmut Dörmann

Inhalt

Zusammenfassung

Teil 1

Die Anfänge der Hospizbewegung

Elisabeth Kübler-Ross und Cicely Saunders – Mütter der Hospizbewegung

Mindener Grundkurs für die Befähigung zur Hospizarbeit (Übersicht)

Teil 2

Ken Wilber´s  Quadrantenmodell und die Arbeit des Hospizkreises Minden 

Integrale Praxis für Leben, Sterben und Tod

Anhang: Die essentielle Phowa-Praxis für kranke und sterbende Menschen

Zusammenfassung:

In diesem Artikel wird die Entwicklung der Hospizbewegung aus der Sicht der vier Quadranten von Ken Wilbers Integraler Theorie beschrieben.

Außerdem wird am Beispiel des ambulanten Mindener Hospizkreises aufgezeigt, wie Hospizarbeit aktuell wirkt und tätig ist, sowohl im Befähigungskurs für die ehrenamtlichen Hospizhelfer/innen als auch in der Praxis der Sterbebegleitung.

Abschließend werden die Grundzüge eines Trainings „Integrale Praxis für Leben, Sterben und Tod“ vorgestellt, das ebenfalls auf Ken Wilbers Integralem Ansatz basiert. Ziel des Trainings ist das Entwickeln einer inneren Haltung von vorbehaltlosem „DA-SEIN“ für den Sterbenden sowie dessen Angehörige, ebenso wie die Entwicklung gemeinsamer Werte wie Liebe und Mitgefühl. Hierbei liegt der Schwerpunkt in der Einübung spiritueller Praktiken aus der christlichen Mystik sowie des tibetischen Buddhismus. Dabei werden auch Erkenntnisse über Krankheit, Sterben und Tod aus medizinischer Sicht in dieses Konzept integriert.

Teil 1

Die Anfänge der Hospizbewegung

Seit dem Mittelalter war „Hospiz“ ein Begriff für ein Gebäude, das der Aufnahme von Gästen galt, zu denen immer häufiger auch Kranke gehörten. Es entstanden die ersten Hospitäler. Heute versteht man unter dem Begriff "Hospiz" ein umfassendes Konzept. Sterbenskranke Menschen wollen auch in ihrer letzten Lebensphase nicht allein sein und die ihnen verbleibende Zeit möglichst schmerzfrei leben.

Diese Lebens- und Sterbebegleitung findet ambulant durch die meist ehrenamtlichen Helfer/innen der Hospizkreise statt. Orte der Begleitung können Palliativstationen (spezielle Stationen zur Schmerztherapie) in Krankenhäusern, speziell eingerichtete Zimmer in Pflegeheimen, spezielle Hospizgebäude oder auch das Zuhause der Sterbenden sein. 

Hospiz - das „Konzept vom menschenwürdigen Leben bis zuletzt“ -  ist ursprünglich in Großbritannien entstanden. Obwohl es schon in den 60er Jahren erste Kontakte deutscher Ärzte und Theologen zur englischen Hospizbewegung gab, konnten deren Ideen in Deutschland nur vereinzelt umgesetzt werden. Erst im Jahre 1983 entstand die erste Palliativstation an der Universitätsklinik Köln.  Es folgte schon ein Jahr später die Einrichtung eines Hausbetreuungsdienstes. Das erste Hospiz nahm hierzulande 1986 seine Arbeit auf. Zunehmend entwickelten und engagierten sich nun Vereine und Initiativen im ambulanten Bereich und sorgten sodafür, dass die Hospizidee eine immer größere Verbreitung und auch Akzeptanz fand. Mittlerweile gibt es in Deutschland ( Dezember 2009) 166 Palliativstationen, 162 stationäre Hospize sowie 1.500 ambulante Hospiz- und Palliativdienste und 80.000 Ehrenamtliche in der Hospizbewegung. 

Elisabeth Kübler-Ross und Cicely Saunders – Mütter der Hospizbewegung

Die Idee des Hospizes wurde Anfang der 60er Jahre von zwei Ärztinnen, Elisabeth Kübler-Ross und Cicely Saunders, aufgegriffen.

Elisabeth Kübler-Ross veröffentlichte 1969 ihr bekanntes Buch „Interviews mit Sterbenden“. Ihr Verdienst war es, den Prozess des Sterbens in einem Fünf-Phasen-Modell[1] deutlich zu machen. Sie half damit Angehörigen und Pflegenden, den Sterbeprozessbesser zu verstehen. Zugleich setzte eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Tabuthema Tod und Sterben ein.

Cicely Saunders gründete 1967 das erste stationäre Hospiz der modernen Hospizbewegung – das legendäre St.-Christophorus-Hospiz in London. Als die drei Grundlagen der Hospizarbeit hat Cicely Saunders die „verschiedenen Formen der Offenheit“ genannt, die der Offenheit eines Fensters gleichen: „Die Offenheit des Herzens in Verbindung mit der Offenheit des Geistes und geistiger Freiheit“. In dieser  Aussage finden wir schon eine Verbindung zum Transpersonalen angedeutet. 

Aber Cicely Saunders beschäftigte sich nicht nur mit der inneren Angelegenheit des Sterbens, sondern verwies auch auf die große Bedeutung der Palliativmedizin in der Sterbebegleitung. Denn „bevor Schmerz und Übelkeit nicht unter Kontrolle sind, können die Sterbenden mit ihrer spirituellen Suche nicht beginnen, sie können kaum wirklich leben“. Die Behandlung des Schmerzes in der letzten Lebensphase – so lautet ihr Credo – muss an erster Stelle stehen. Erst dann könne man in Gesprächen sowie durch häusliche Pflege sterbenden Menschen den Raum geben, sie selbst zu sein und auf ihre eigene Reise zu gehen.

Cicely Saunders, spirituell in der christlichen Tradition verwurzelt, war Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin zugleich. Sie verband auf bemerkenswerte Art „Innen und Außen“ in sich und in ihrer Arbeit. Durch ihren weiten Blick, auch für die spirituelle Tiefe des Menschseins, hat sie der Hospizbewegung entscheidende Impulse gegeben. 

Diese beiden Frauen schufen die Basis für die Entwicklung der Hospizarbeit (mehr oder weniger gleichzeitig in allen Quadranten). Ihre Arbeiten beeinflussen auch heute noch die Hospizbewegung. 

Mindener Grundkurs für die Befähigung zur Hospizarbeit (Übersicht)

In Minden werden seit 1998 jährlich Ausbildungen für ehrenamtliche HelferInnen für die Hospizarbeit angeboten. Diese Ausbildungen sollen die erfolgreich Teilnehmenden befähigen, Sterbende zu begleiten.

Der Grundkurs für die Befähigung zur Hospizarbeit in Minden, den ich zuerst vorstellen möchte, umfasst 3 Wochenenden sowie 11 anschließende Abende und ein Praktikum.

I. Wochenende

Im Mittelpunkt des 1. Wochenendes steht neben dem Kennen-Lernen und Miteinander-Vertraut-Werden das Thema  „Leben heißt loslassen“. In verschiedenen Übungen, die sich vor allem auf die jeweils eigene Lebensbiographie beziehen, wird der Umgang mit Trennungen und Abschieden im eigenen Leben thematisiert. Außerdem gibt es eine Einführung in die Meditation der Achtsamkeit in Verbindung mit dem Herzensgebet (eine christliche Form der Meditation/Kontemplation), die dann zu einem späteren Zeitpunkt noch vertieft werden wird. Das Wochenende schließt mit einem Vortrag von Frank Ostaseki (Zen-Hospiz San Franzisko) über das Thema „Trauer“.

II. Wochenende

Im Mittelpunkt des 2. Wochenendes steht das Thema „In Begegnung sein – zur Seite stehen“. Die Begleitung Sterbender verlangt von uns eine Form der Aufmerksamkeit und Zuwendung, die so in unserem Alltag nicht immer Platz hat. Themen dieses Wochenendes sind:Einblick in die Bedürfnisse und Symbolsprache Sterbender; Kommunikation mit Sterbenden und Angehörigen; Sterbephasenmodelle; Grundlagen von Gesprächsführung. Praktisch ergänzt wird dieses durch Wahrnehmungsübungen, die eine Grundlage schaffen, sich in der Begegnung sicherer zu fühlen.

III. Wochenende 

Die Überschrift des 3. Wochenendes lautet: „Von Ritualen, Spiritualität, Nahtoderfahrungen bis zu Nähe und Distanz“ An diesem Wochenende stehen folgende Themen im Mittelpunkt: Rituale – eine verloren gegangene Tradition; Spiritualität und Religion; Nähe und Distanz in der Begleitung; Nahtoderfahrungen; die Lebensqualität von Sterbenden erhalten. Im Anschluss: Kursauswertung und Austausch über das Wirken im Hospizkreis Minden.

Die 11 Abendveranstaltungen widmen sich den folgenden Themen:

  1. Innere Haltung in der Sterbebegleitung
  2. Angehörige begleiten
  3. Trauerphasen - Trauerbegleitung
  4. Begleitung und Hilfe aus praktischer Erfahrung
  5. Vom Umgang mit demenziell erkrankten Menschen (zwei Abende)
  6. Rechtsfragen, Vorsorge treffen, Patientenverfügung .
  7. Versorgung Sterbender im Netzwerk pallliativer Unterstützer
  8. Basale Stimulation am Krankenbett
  9. Palliative Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen (zwei Abende)

Bei der  monatlich stattfindenden Supervision haben die Hospizhelfer/innen die Möglichkeit über ihre Erfahrungen, Nöte und Schwierigkeiten bei der Sterbebegleitung zu sprechen und diese im Gespräch mit der Gruppe sowie einer externen Supervisorin zu reflektieren und zu vertiefen. Gerade weil Sterbegleitung emotional viel abverlangt, ist diese individuelle und gemeinsame Reflektion Voraussetzung für zukünftige Begleitungen. Die Arbeit des Einzelnen ist nur im Zusammenhang mit der Gruppe zu bewältigen. Im Praktischen wird der Sterbende zwar in der Regel nur von einer Person begleitet, aber erst durch Austausch und gegenseitige Unterstützung mit den anderen Gruppenmitgliedern entsteht Tiefe und Verbundenheit, die wichtig sind um diese – emotional – schwere Arbeit zu leisten.

Die Arbeit der Hospizhelfer/innen wird zusätzlich vertieft durch regelmäßige eintägige Fortbildungen und Themenabende zu den unterschiedlichsten Themen.

Teil 2

Ken Wilber´s Quadrantenmodell und die Arbeit des Hospizkreises Minden

Im Folgenden wird die Arbeit des ambulanten Mindener Hospizkreises mit den vier Quadranten von Ken Wilber´s Ansatz in Verbindung gebracht. Es werden die daraus abgeleiteten allgemeinen Grundsätze der Hospizarbeit und deren Umsetzung am Beispiel des soeben skizzierten Grundkurses für die Befähigung zur Hospizarbeit beschrieben. Dabei wird die Kenntnis der Quadranten vorausgesetzt. 

Der Oben-Links-Quadrant (OL) – die unmittelbare subjektive Erfahrung des Menschen – in der Hospizarbeit

In  Ken Wilbers  Integralem Ansatz steht der OL Quadrant für die unmittelbaren innerlichen Erfahrungen. Cicely Saunders machte durch ihre Arbeit deutlich, dass Kranke und Sterbende nicht nur einen äußeren Körper haben, den es zu pflegen und zu heilen gilt, sondern dass dabei auch eine bestimmte „innere Einstellung“ von Nöten ist, um Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. Wenn sie von „der Offenheit des Herzens in Verbindung mit der Offenheit des Geistes und geistiger Freiheit“ spricht, ist damit eine innere Haltung von vorbehaltloser Akzeptanz und Herzensgüte sowie die Fähigkeit gemeint, sich zurückzu­nehmen, um für den Kranken/Sterbenden ganz präsent zu sein. Bildlich gesprochen: Der Kranke/Sterbende spielt sein Solo, evtl. sein großes Abschiedssolo, und wir spielen die Begleitmusik als Unterstützung, damit der Kranke/Sterbende seinen eigenen Ton findet – einen Ton, der für die Ohrendes Begleiters nicht harmonisch und schön klingen muss.

Durch die autobiographische Arbeit vor allem am 1. Wochenende des Grundkurses lernen die zukünftigen Helfer/innen ihren eigenen, subjektiv-individuellen „Ton“ kennen und respektieren. In der Begegnung und im Austausch mit den anderen Kursteilnehmer/innen erfahren sie die Andersartigkeit und vielleicht auch Fremdheit der anderen „Töne“. So wie die Sterbenden in der Begleitung auf die Offenheit des Herzens, des Geistes und die geistige Freiheit ihrer Helfer/innen angewiesen sind, so sind die Helfer/innen selbst in ihrem eigenen Leben auf die Erfahrung dieser Freiheit in sich selbst und in ihrer Umwelt angewiesen.

Der Oben-Rechts-Quadrant (OR) – der Mensch und sein Körper aus äußerlich-wissenschaftlicher Sicht in derHospizarbeit

Im OR Quadranten, der bezogen auf den Menschen für sein Äußeres steht, ist durch das Wirken von Cicely Saunders und Elisabeth Kübler-Ross die moderne und bahnbrechende Entwicklung der Palliativmedizin in Gang gekommen.

Prof. E. Klaschik, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, schreibt hierzu: „Die Palliativmedizin wird häufig als eine neue medizinische Disziplin beschrieben. Das ist sie nicht. Sie ist wahrscheinlich die älteste überhaupt, denn früher gab es bei fast keiner Erkrankung einen kurativen Ansatz. Neu sind die medizinischen und wissenschaftlichen Fortschritte der letzten Jahrzehnte in der Schmerztherapie, Symptomkontrolle und Erkenntnisse von elementaren Bedürfnissen Schwerstkranker und Sterbender. Wiederentdeckt wurden Kommunikation, Ethik, Mitmenschlichkeit, Teamarbeit und der Mensch in seiner ganzheitlichen Dimension[2].“

Die Palliativmedizin ist somit entstanden durch die Integration der Hospizidee in die Schulmedizin. Dies entspricht einer Verbindung von OL und OR. Innen und Außen beeinflussen sich positiv und ergänzen einander. Ebenso wird in der Palliativmedizin der Körper nicht getrennt von der Seele (mental und emotional) gesehen. Aus diesem Grund arbeitet der Mindener Hospizkreis vor Ort mit Palliativmedizinern, ambulanten Pflegediensten und Beratungsstellen zusammen.

Im Befähigungskurs für die Hospizarbeit gibt es hierzu die Themenabende: Palliative Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen (zwei Abende) sowie Basale Stimulation am Krankenbett.

Durch die Gesetzgebung (§39a, Abs.2, Satz 6 SGB V) wird den Hospizkreisen eine engere Zusammenarbeit mit Palliativmedizinern und palliativen Pflegediensten vorgeschrieben. 

Der Unten-Links-Quadrant (UL) - die kulturellen Rahmenbedingungen, Werte und Anschauungen des Menschen in der Hospizarbeit

Der UL Quadrant steht für Beziehungen, kulturelle Rahmenbedingungen und gemeinsame Werte der Menschen. 1969 veröffentlichte Elisabeth Kübler-Ross ihr bereits zitiertes Buch „Interviews mit Sterbenden“. Hier kamen erstmals Kranke und Sterbende zu Wort und gleichzeitig wurden die Sterbephasen niedergeschrieben. Die Hospizbewegung stützt sich weitgehend auch heute noch auf diese Erfahrungen und hat sie weiterentwickelt.

Im Mindener Grundkurs für die Befähigung zur Hospizarbeit wird an diesem Thema am zweiten Ausbildungswochenende unter der Überschrift „In Begegnung sein - zur Seite stehen“ gearbeitet. Ehrenamtliche Begleiter/innen werden auf die verschiedenen Kommunikationsformen (verbal, nonverbal, symbolhaft, berühren, schweigen...) mit Sterbenden vorbereitet. Im Mittelpunkt stehen hier die Bedürfnisse Sterbender sowie die Sterbephasenmodelle.

Ein zusätzlicher Abend mit dem Thema: „Begleitung und Hilfe aus praktischer Erfahrung“ schließt sich als Abendveranstaltung an.

Gerade aus dem Bereich UL gab und gibt es Impulse aus der Hospizbewegung in die „äußere“ Welt der Medizin (OR, UR), die vorrangig von Medizinern in stationären Hospizen sowie von Palliativmedizinern aufgegriffen wurden. Der Umgang und die Kommunikation mit Schwerkranken und Sterbenden stellen für den Arzteine erhebliche fachliche, ethische und menschliche Herausforderung dar. Bis heute hat kaum ein Arzt eine Ausbildung in Kommunikation erhalten, die Ausbildung von Beziehungsfähigkeit spielt kaum eine Rolle während des Medizinstudiums. S. Husebo (Gründungsmitglied der Europäischen Gesellschaft für Palliativmedizin) schreibt hierzu: „Es gibt wohl kaum ein Gebiet der Medizin von größerer Bedeutung für den Patienten und seinen Angehörigen. Es bleibt für uns in den kommenden Jahren viel nachzuholen“[3].

Nicht nur die Kommunikation mit Sterbenden ist in der Hospizarbeit wichtig, sondern ebenso die eigene innere Einstellung der begleitenden Personen. Immer wieder wird berichtet, dass die Beziehung zu Sterbenden mehr Tiefe bekam, wenn Angehörige oder ehrenamtliche Begleiter/innen sich zurücknehmen konnten, um den Sterbenden in seinem “Sosein“ vorbehaltlos anzunehmen. Mit dieser Einstellung, die auch ein Nichtbewerten beinhaltet, können sie den Sterbenden in seiner vielleicht schwierigsten Krise seines Lebens  begleiten. Diese gelebte Liebe, dieses erfahrene Mitgefühl lässt auch den Begleiter oder die Begleiterin erfüllt zurück und gibt ihm und ihr Sinn für sein/ihr eigenes Leben. Somit kann ehrenamtliche Arbeit im Bereich des Hospizes auch als Teil des eigenen Wachstums angesehen werden.

Wie aus Gesprächen mit Begleiter/innen zu entnehmen ist, ist dies ein Wachstum, das zu mehr persönlicher Tiefe führt und den Blick für „Wesentliches“  im Leben schärft. Der Sterbebegleiter setzt sich existentiellen Situationen aus. Es geht buchstäblich um Leben und Tod. In einer dabei entstehenden Atmosphäre von Unmittelbarkeit und Wesentlichkeit gibt es für eine oberflächliche Behandlung von Themen wie Mode, Politik, Klatsch, Alltagssorgen usw. kaum Platz.

Der Sterbende ist mit seiner Aufmerksamkeit bei sich. Es hat den Anschein, als wenn der Sterbende mehr und mehr in zwei Welten lebt: in der Welt hier und in einer unbenennbaren geistigen Welt, einem geistigen Zuhause. Eine Sterbebegleitung (privat oder ehrenamtlich), welche von Liebe und Mitgefühl getragen ist, berührt unweigerlich das Mystische, Spirituelle und Transpersonale im Leben. In dieser Atmosphäre kann spirituelles Leben im Menschen erwachen und gestärkt werden. 

Der Unten-Rechts-Quadrant (UR) - Gesellschaft und Umwelt des Menschen in der Hospizarbeit

Der UR Quadrant steht für das Äußere der Gesellschaft. Die Hospizbewegung setzt sich neben der Begleitung von Kranken und Sterbenden dafür ein, dass Sterben sowie Tod und Trauer in der Gesellschaft wahrgenommen und diskutiert werden. Hospiz als eine Bürgerbewegung stößt auf ein zunehmendes gesellschaftliches Interesse.

In Minden fanden im Jahr 2009 folgende öffentliche Veranstaltungen (in der Regel Vorträge) statt, die auf ein zunehmendes öffentliches Interesse trafen:

  • Als Hospizhelfer Kranke und Sterbende begleiten
  • Schmerztherapie am Lebensende
  • Alternative Bestattungsformen zwischen Luxusbestattung und Discountverhalten
  • Gemeinsam durch die Osternacht (Andacht für Verstorbene)
  • Wenn die Clownin Trauer trägt (Theaterstück)
  • Mir fällt es schwer dich loszulassen – systemische Aspekte beim Verlust eines nahestehenden Menschen
  • Jeder Tod hat sein Gelächter
  • Tabuthema Demenz – Ein Plädoyer für einen offenen Umgang mit der Erkrankung
  • Aus Trauersymbolen werden Hoffnungsymbole
  • Hospiztag mit Vortrag und Workshops – Netzwerk ambulanter palliativer Versorgung
  • Texte, die der Seele gut tun – Eine Lesung mit Harfenmusik
  • 3. Filmreihe „Kino und Hospiz“
  • One Way Ticket to Momassa / Marias letzte Reise / Que Sera

Neben einer breiten Öffentlichkeitsarbeit sehen Hospizinitiativen es als ihre Aufgabe an mit Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, begleitenden Diensten, Medizinern, Pflegepersonal und andere Menschen zusammenzuwirken. Sie sehensich als Mittler und setzen sich für eine gute Zusammenarbeit ein.

Konkret heißt das für den Hospizkreis Minden, dass in den letzten Jahren verstärkt Kontakte zu Alten- und Pflegeheimen aufgebaut wurden, und es in verschiedenen Alten- und Pflegeheimen jeweils eine Kontaktperson gibt, die regelmäßig (wöchentlich) vor Ort ist, um eine gute Zusammenarbeit zu fördern und gleichzeitig sterbende Menschen zu begleiten. Aktuell arbeitet der Hospizkreis Minden mit 9 Alten- und Pflegeheimen zusammen. Entsprechende Kontakte gibt es auch zum städtischen Krankenhaus. 

Zwei Beispiele für eine gut funktionierende Zusammenarbeit sollen hier ausführlicher beleuchtet werden.

Kooperation zwischen dem Hospizkreis Minden und ambulanten, palliativen Pflegediensten

Der Hospizkreis Minden arbeitet eng mit verschiedenen ambulanten Pflegediensten zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit besteht seit vielen Jahren zwischen dem Hospizkreis und den Diakoniestationen des Diakonischen Werkes. Im Rahmen des palliativen Netzwerkes soll diese Zusammenarbeit nun intensiviert werden. Im April 2008 ist eine entsprechende Kooperationsvereinbarung geschlossen worden. Hierzu ist anzumerken, dass die Diakoniestationen als ambulante Palliativpflegedienste (APP) anerkannt worden sind. Zu diesem Vertragstext (ambulante palliativpflegerische Versorgung nach § 132 a SGB V) gehört auch u.a. eine Kooperation mit einem ambulanten Hospizdienst. Somit gab es Grund genug, eine bereits gelebte Zusammenarbeit in einen Kooperationsvertrag einfließen zu lassen. „Die Vertragspartner und ihre Mitarbeiter“, so heißt es in dem Vertrag, „arbeiten partnerschaftlich miteinander auf der Grundlage gegenseitigen Respekts und Loyalität insbesondere im Blick auf Patienten und Angehörige“. In dem Vertrag sind Aufgaben der Beteiligten geregelt. Das betrifft sowohl die Koordination als auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hospizkreises.

Es betrifft natürlich auch die hauptamtlichen Mitarbeiter des ambulanten palliativen Pflegedienstes. Einige Aufgaben der Beteiligten sollen hier kurz erwähnt werden:

Aufgaben des Hospizkreises Minden sind u.a:

a)  Koordinationsaufgaben des Hospizkreises:

  • Engmaschiger Austausch mit dem Ambulanten Palliativpflegedienst
  • Fachliche Begleitung der eingesetzten ehrenamtlichen Mitarbeiter
  • Beratung von Patienten und Angehörigen
  • Unterstützung bei der Überleitung in eine stationäre Einrichtung
  • Vermittlung weiterer sozialer Dienste 

b)  Aufgaben der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen des Hospizkreises:

  • Regelmäßige Besuche des Patienten und der Angehörigen
  • Psychosoziale Betreuung und regelmäßige Gespräche mit den Patienten, Angehörigen und Freunden
  • Hilfe bei der Organisation der „Letzten Dinge“
  • Sitzwachen
  • Trauergespräche

c) Aufgaben der Mitarbeiter des Ambulanten Palliativpflegedienstes sind u.a.:

  • Behandlungspflege
  • Symptomkontrolle
  • Krisenintervention
  • 24-Std. Erreichbarkeit
  • Palliativpflegerische Beratung
  • Engmaschige Zusammenarbeit mit Mitarbeiter/innen des Hospizkreises
Ein weiteres Beispiel von Zusammenarbeit: das Netzwerk zur ambulanten Palliativversorgung im Kreis Minden-Lübbecke

Seit Herbst 2007 haben Ärzte, Pflegedienste, die Hospizdienste des Kreises Minden-Lübbecke und Mitarbeiterinnen aus Beratungsstellen ein Netzwerk zur Palliativversorgung im Kreis Minden Lübbecke gebildet und es PAN genannt. Dieser Name steht auch für den Hirten aus der griechischen Mythologie. Ein „Hirte“, der sich in Zeiten eigener Schwäche kümmert, der da ist und schützt, ist nötig, wenn eine Krankheit sich nicht mehr heilen lässt.

Im Mittelpunkt der Arbeit dieses Netzwerkes stehen Menschen in ihrer letzten Lebensphase und ihre Angehörigen.

Die im Netzwerk gelebte gute Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern undHospizkoordinatoren in unterschiedlicher Trägerschaft ist nicht selbstverständlich. Im PAN- Netzwerk wird Kooperation wirklich gelebt.
Ziel ist der Erhalt und die Erhöhung der Lebensqualität der Betroffenen durch eine gute ambulante Versorgung. Sterbende Menschen und ihre Angehörigen im gesamten Kreisgebiet sollen erreicht werden. Die Verbesserung der Lebensqualität durch eine vernetzte Versorgung in medizinischen, pflegerischen, psychosozialen und spirituellen Belangen steht im Vordergrund.

Eine Steuerungsgruppe aus Vertretern der oben genannten Bereiche trifft sich einmal im Monat zur Strukturierung und Koordinierung der gesamten Arbeit.

Die für die Palliativmedizin qualifizierten Hausärzte stehen ihren Kollegen für die Beratung in der konkreten Behandlung zur Verfügung. Natürlich müssen auch Nachweise und Statistiken geführt werden. Diese zeigen heute, dass fast 100 Patienten über dieses Netzwerk versorgt wurden. Nur selten war eine Einweisung ins Krankenhaus nötig.

Wesentlicher Bestandteil der Arbeit sind Fallbesprechungen. In einem Abstand von 6-8 Wochen finden diese Besprechungen mit regional organisierten sogenannten Palliativcare -Teams statt. (Immer anwesend sind die Koordinatoren der Hospizdienste und Teilnehmer aus der Steuerungsgruppe). Die Fallbesprechungen werden von mir geleitet. Mittlerweile gab es 12 solcher Fallbesprechungen. Interessant ist hierbei, dass in den meisten Fallbesprechung die „Schwierigkeit“ oder das „Problem“ in der Kommunikation bestanden hat. Und oft gab es hierbei Mängel auf der medizinischen Seite.

Diese Fallbesprechungen kommen sowohl den Mitarbeitern als auch den Patienten zugute. Ergebnisse aus den Fallbesprechungen werden an Kollegen und Mitarbeiter aus den jeweiligen Arbeitsgebieten in Qualitätszirkeln oder Gruppensitzungen weitergegeben. So entstand z. B. ein Schema zur Vereinheitlichung der Behandlung von Schmerzzuständen, welches in der Region an die Hausärzte verteilt werden wird.

Ken Wilber schreibt in seinem Buch Ganzheitlich Handeln über Integrale Medizin (S. 106):

„Nirgendwo anders sind die Quadranten unmittelbarer anwendbar als im Bereich der Medizin...“ Das gilt in noch stärkerem Maße für die Hospizarbeit. Abschließend zitiere ich noch Sören Kierkegaard[4] aus dem Jahre 1859. Seine Worte bilden einen Übergang zur Vorstellung eines Trainings: „Integrale Erfahrung im Lebens- und Sterbeprozess – Leben im Spiegel des Todes“.

„Wenn wir beabsichtigen, einen Menschen zu einer bestimmten Stelle hinzuführen, müssen wir uns zunächst bemühen, ihn dort anzutreffen, wo er sich befindet und dort anfangen. Jeder, der dies nicht kann, unterliegt einer Selbsttäuschung, wenn er meint, anderen helfen zu können. Wenn ich wirklich anderen helfen will, muss ich mehr verstehen als er, aber zuallererst muss ich begreifen, was er verstanden hat. Falls mir dies nicht gelingt, wird mein Mehrverständnis für ihn keine Hilfe sein. Würde ich trotzdem mein Mehrverständnis durchsetzen, dürfte dieses wohl in meiner Eitelkeit begründet sein: Ich möchte meine Unterstützung durch seine Bewunderung ersetzen. Aber jede wahre Kunst der Hilfe muss mit einer Erniedrigung anfangen. Der Helfer muss zuerst knien vor dem, dem er helfen möchte. Er muss begreifen,

  • dass zu helfen nicht zu herrschen ist, sondern zu dienen;
  • dass Helfen nicht eine Macht, sondern eine Geduldausübung ist;
  • dass die Absicht zu helfen einem Willen gleichkommt, bis auf Weiteres zu akzeptieren, im Unrecht zu bleiben und nicht zu begreifen, was der andere verstanden hat.“

Integrale Praxis für Leben, Sterben und Tod

(Entwurf eines Trainings)

Vorbemerkung:

Der folgende Entwurf ist für ein Training gedacht, welches an mehreren zusammenhängenden Wochen in einem größeren Rahmen, also über Minden hinausgehend, angeboten werden soll. Der Schwerpunkt soll, wie eingangs schon erwähnt, im kontemplativ-transpersonalen Bereich liegen, unter Einbezug des Personalen. Das bedeutet, dass Praktiken aus dem Buddhismus sowie aus der christlichen Mystik angewandt werden. Grundlage für das Training sind Ken Wilbers Ansatz von „AQAL“ und die „Integrale Lebenspraxis“, wie sie von Ken Wilber und anderen im Buch Integral Life Practice  vorgestellt wurde.

Sinnvolles Leben und Sterben sind eine Kunst. Während wir häufig viel Zeit und Aufmerksamkeit auf die Kunst des Lebens richten, wird das Sterben vernachlässigt. Dieses Training basiert auf der Anschauung, dass der Kunst des Sterbens ebenso viel Bedeutung zukommt wie der Kunst des Lebens,dass sie das Leben gleichsam ergänzt und krönt. Wir leben täglich im Spiegel und Angesicht des Todes, er gehört unmittelbar zum Leben.

Bei der Auseinandersetzung mit der Sterbepraxis erscheint eine Herangehensweise sinnvoll, in der zuallererst der eigene Erfahrungsbezug und damit auch der persönliche Prozess im Vordergrund stehen. Erst auf dieser Basis sollen dann die bedeutsamen Erkenntnisse verschiedener spiritueller, gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Denk- und Forschungsrichtungen zueinander in Bezug gesetzt und in Erfahrung integriert werden.

Integrale Erfahrung im Lebens- und Sterbeprozess ist deshalb von vier verschiedenen Ebenen im Umgang mit Tod und Leben inspiriert: 

OL: persönliche, unmittelbare Erfahrung des Menschen

Der erste Bereich bezieht sich auf die persönliche, unmittelbare Erfahrung des Menschen (OL), seine Empfindungen, Ideen, Hoffnungen etc., welche durch Körper, Geist, Seele und GEIST erfahren werden.

Zugangswege zu diesen Erfahrungen eröffnen sich durch folgende Praktiken:

a) Körper:

  • Tai-Chi (Meditation in Bewegung, in der Atem und Bewegung miteinander verbunden werden)
  • Gebetsgebärden (eine nonverbale Form des christlichen Gebets, das durch den Körper ausgedrückt wird)
  • Körperhaltung und Körpererfahrung
  • Sensibilisierungsübungen

b)  Geist und Seele (mental und emotional)

  • Visualisierungen
  • Einzelgespräche
  • Vorträge
  • Austausch (basierend auf der Annahme, dass es keine grundlegende Trennung zwischen der eigenen Person und anderen gibt).

c)   GEIST:

  • Einübung von Kontemplation (Achtsamkeit/Gewahrseinspraxis). Bei dieser meditativen Praxis sind die Bezugspunkte anfangs Bilder, Gegenstände und auch Wort und Atem. Bei intensiver Einübung stellt sich geistige Ruhe ein. Nach und nach können die  innerlichen und äußerlichen Bezugspunkte fallengelassen werden, so dass die  Übung „mit“ Bezugspunkt in eine Übung „ohne“ Bezugspunkt übergeht und somit formlos und strukturlos wird. Wilber benennt hierfür vier transpersonale Stufen: psychisch, subtil, kausal und non-dual. In der christlichen Mystik wird die tiefste Form der Kontemplation  „Schauen ins nackte Sein“ genannt.

Die Essentielle Phowa-Praxis

In dieser Visualisierungsübung[5] (nach Sogyal Rinpoche), die sowohl für sich selbst als auch für Kranke und Sterbende praktiziert wird, visualisiert man ein erleuchtetes Wesen oder Heilige als Lichtgestalten und verbindet anschließend Kranke, Sterbende oder sich Selbst mit diesem Licht bzw. mit den Lichtstrahlen dieses erleuchteten Wesens.

Tonglen (Geben und Nehmen)[6] ist eine meditative Praxis von Geben und Nehmen. Die Tonglen Praxis besteht darin, das eigene Leiden oder den Schmerz anderer auf sich zu nehmen – einzuatmen –, das Eingeatmete in sich umzuwandeln, um dann dem anderen Menschen oder sich selbst, Glück und geistigen Frieden zu geben – im Auszuatmen.

Die Körper-Sprache-Geist Supervision

Diese Gruppenpraxis dient dazu Maitri und Austausch zu fördern. Maitri bedeutet liebende Güte sich selbst und anderen gegenüber, und verbindet „innewohnende Gesundheit“ mit natürlichem „Mitgefühl“. Austausch bedeutet hier die bedingungslose Verbindung mit anderen.

Es hat sich gezeigt, dass die inneren Zustände eines Menschen sowohl hinsichtlich der Ursache als auch der Akzeptanz des Sterbens eine ganz entscheidende Rolle spielen. Die Einübung oben genannter Praktiken kann die Begegnung mit unserem eigenen Leben und Sterben wesentlich unterstützen.

UL: Entwicklung von gemeinsamer Ethik und Werten

Der zweite Bereich bezieht sich auf die Entwicklung von gemeinsamer Ethik und Werten (UL). Dabei geht es darum, ein gegenseitiges Verständnis gegenüber Kranken und Sterbenden zu entwickeln, auch in unseren Beziehungen zu Familien und Freunden.

Hier beschäftigen wir uns mit Sterbephasenmodellen aus westlicher und östlicher (buddhistischer) Sichtweise. Grundlagen von Kommunikation und Austausch (verbal und nonverbal) werden durch praktische Übungen erfahrbar gemacht. Hierzu gehört auch die Kommunikation zwischen Arzt und Patienten und das Verhalten von Familie und Freunden.

Fragen wie:

  • was möchte ein Sterbender?
  • was sind seine Bedürfnisse, z. B. nach Berührung, Zärtlichkeit und Sexualität?
  • was ist evtl. noch nicht erledigt?
  • welche Gottesbilder haben Menschen?

bilden dabei einen Schwerpunkt.

Rituale für Sterben, Tod und Trauer sind ein sichtbaren Ausdruck des eigenen Prozesses, sowohl für Sterbende als auch für Angehörige und Freunde. Hier ist Raum und Platz für die Praxis bekannter Rituale, sowie für Gestaltungen, die sich aus der konkreten Situation ergeben.

Die Art und Weise, wie wir mit dem Sterben anderer umgehen, kann tiefgreifende Auswirkungen auf Kranke und Sterbende haben und die Sterbephase unmittelbar beeinflussen. Es geht darum, Beziehungen als Teil des eigenen Wachstums zu sehen, sowie Herzensgüte, Mitgefühl und Liebe gegenüber Kranken und Sterbenden, aber auch zu allen Lebewesen zu entwickeln bzw. sich entfalten zu lassen.

OR: Medizinische Erkenntnisse

Der dritte Bereich bezieht sich auf die medizinischen Erkenntnisse (OR) über Krankheit, Sterben und Tod (der Körper im Zusammenspiel von Seele und Geist).

Erkenntnisse der Palliativmedizin (schmerzlindernde Medizin) und Symptomkontrolle werden in Grundzügen vermittelt ( u.a. der körperlich Prozess während des Sterbens, Krankheitsbilder, Umgang mit Schmerz, Verwirrtheit, Mundpflege, Essen und Trinken am Lebensende).

Weiterhin geht es darum, dem eigenen Schmerz sowie dem Schmerz anderer zu begegnen, um die Selbstheilungskräfte für Körper und Seele zu stärken. Ein weiteres Thema wird sein, wie wir die Lebensqualitäten von Sterbenden erhalten können. Grundlegend wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch innewohnende Gesundheit in sich trägt. 

UR: Das Äußere von Gemeinschaft

Der vierte Bereich bezieht sich auf das Äußere von Gemeinschaft (UR). Wenn gesellschaftliche Bedingungen und Einflüsse nicht miteinbezogen werden, wird sich die Situation für Kranke und Sterbende nicht wirklich verändern. Themen wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Beerdigung und Erbfolgeregelung sind für Sterbende und deren Angehörige von großer Bedeutung. Die Angehörigen sind hierbei als Unterstützung von wesentlicher Bedeutung. Kann der oder die Sterbende nicht mehr sprechen, braucht er eine Vertrauensperson, die für ihn oder sie spricht, um von Ärzten,Pflegepersonal etc. gehört zu werden.

Wie können Angehörige, Freunde oder die Familie den Sterbeprozess eines Sterbenden so unterstützen, dass es dem Sterbenden, aber auch ihnen selbst dienlich ist? Neben einer Informationsweitergabe helfen oft Rollenspiele, um sich in ungewohnte Positionen und Perspektiven einzufühlen. Es ist auch über die Arbeit von ehrenamtlichen Hospizhelfern in Hospizkreisen sowie stationären Hospizen und Palliativstationen zu diskutieren. Wie sind Hospizkreise und stationäre Häuser im Allgemeinen aufgebaut, wie funktionieren sie, nach welchen rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen werden sie geführt? Um kranken und sterbenden Menschen in Altenheimen und Krankenhäusern hilfreicher begegnen zu können, sind z. B. Sterbezimmer/Hospizzimmer und Zimmer für Angehörige von großer Bedeutung. Wie sieht hier die Situation in Deutschland aus und was für Möglichkeiten gibt es um eine Veränderung herbeizuführen?

Eine integrale Praxis für Leben, Sterben und Tod und die Bardo-Lehren aus dem tibetischen Buddhismus

Bardo ist ein Begriff aus dem tibetischen Buddhismus und kann als ein Zwischenzustand bezeichnet werden. Etwas Altes ist zu Ende und das Neue ist noch nicht angebrochen. In diesen „Lücken“, die oft leidvoll erfahren werden und einem Niemandsland gleichen, liegt eine große Vitalität und Chance zur Veränderung von uns selbst und unseren Lebenssituationen. Chancen zur Veränderung bieten sich während des ganzen Lebens und im besonderen Maße natürlich im Sterben sowie dem Tod und dem Nach-Tod. Die Bardo-Lehren sind der Schlüssel, der uns ermöglicht, diese Gelegenheiten zu entdecken und bestmöglich zu nutzen. Im Folgenden sollen dazu ein paar Hinweise und Anregungen gegeben werden.

Der natürliche Bardo des Lebens

Der natürliche Bardo des Lebens umfasst die gesamte Zeitspanne zwischen Geburt und Tod. Zum natürlichen Bardo des Lebens gehören auch die Bardos der Meditation und des Träumens und Schlafens. Hier werden die Einübung von Kontemplation, Achtsamkeits- und Gewahrseinspraxis ebenso wie Schlaf- und Traumyoga praktiziert. Wir erkunden Bardo-Erfahrungen in unserem alltäglichen Leben, wie z.B. Trennungen, Abschiede, alte/neue Lebensabschnitte und Krisen auf unserem Lebensweg. Dabei kann die Erfahrung von Achtsamkeit durch Meditation helfen, Krisen nicht nur als schmerzhafte Erlebnisse zu erleben, denen wir hilflos ausgeliefert sind, sondern auch als Chancen zu begreifen, in denen ein großes Potential zu grundlegender Veränderung liegt. Um dies für uns erfahrbar zu machen, üben wir die Technik des sog. "Austausches mit anderen" ein. 

Der schmerzvolle Bardo des Sterbens

Der schmerzvolle Bardo des Sterbens dauert vom Einsetzen des Sterbeprozesses bis zum Ende der äußeren und inneren Atmung. In der Auseinandersetzung mit dem eigenen Sterben und Tod nähern wir uns dem schmerzvollen Bardo des Sterbens wie er im Tibetischen Totenbuch beschrieben  wird. Hier wird die Auflösung des Körpers in Verbindung gesehen mit der Auflösung der Elemente. Danach bestehen wir aus den Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum. Jedes Element ist wiederum mit entsprechenden Organen verbunden. Im Sterbeprozess lösen sich diese nun nacheinander auf. Es stirbt der Körper, und Geist tritt als feinstoffliche Substanz aus ihm heraus. Hier erfolgen auch die Sterbephasen, wie sie Elisabeth Kübler-Ross beschrieben hat. Wir begegnen verschiedenen Formen des Schmerzes. Dabei handelt es sich um körperliche, seelische und spirituelle Schmerzen während des Sterbens. Auf diesem Gebiet hat die Palliativmedizin in den letzten 2 Jahrzehnten einen wichtigen Betrag geleistet, und spielt für Sterbende und Angehörige eine zunehmend größere Rolle.

Weiterhin gehört zum Thema Sterben auch die Auseinandersetzung mit Nahtod-Erfahrungen. Wir können durch diese Erfahrungen eine bewusste Lebenshaltung/Lebensphilosophie erlernen.

Der Tod und der Nach-Tod

Den Tod als Übergang in die geistige, formlose Welt erfahrbar zu machen ist sicherlich eine schwierige Aufgabe. Wir nähern uns diesem Ziel, indem wir Meditation, Kontemplation, Gebete, Tonglen und die Essentielle Phowa-Praxis vertiefen. Unterstützt wird dieser Abschnitt durch das Literaturstudium verschiedener spiritueller Quellen (Bardo-Lehren und christliche Mystik). Im persönlichen Bereich werden wir uns mit Trauerphasen sowie mit verschiedenen Formen der Trauer auseinandersetzen und Rituale finden, um unsere Trauer körperlich, psychisch, seelisch und spirituell leben zu können. Hierzu gehören auch spirituelle Praktiken, die wir für Verstorbene ausüben können. Weitere Themen in dem Bereich "Tod und Nachtod" sind: Tod im Alltag, Todesträume als Botschaften unseres inneren Wachstums, Visualisierung des eigenen Todes, Schutzengel als Boten des Lichts.

Fazit und Ausblick

Am Ende dieses Aufsatzes stellt sich die Frage, ob und wie die Hospizbewegung zur Entwicklung einer integralen Kultur beitragen kann.  

Ken Wilber schreibt in Ganzheitlich Handeln (S. 49): „Wir brauchen eine integrale Vision, und wir brauchen eine integrale Praxis. Die integrale Vision verhilft uns zu Einsicht – dazu, die Dissonanz zu überwinden und uns unserer eigenen Öffnung hin zu mehr Tiefe und Weite zuzuwenden. Die integrale Praxis verankert alle diese Faktoren auf konkrete Weise, so dass sie nicht nur abstrakte Ideen und vage Begriffe bleiben“. Da Sterben immer auch eine spirituelle Dimension hat (Spiritualität ist in den meisten Konzepten für Hospizarbeit ein fester Bestandteil), liegt es nahe, die transpersonalen Bereiche (subtil, kausal, nichtdual), wie sie von den kontemplativen Traditionen beschrieben werden, verstärkt in die Arbeit miteinzubeziehen. Ein erster Schritt mag darin bestehen, die Bereiche erst einmal zu benennen und darüber zu diskutieren, um dann Wege zu finden, diesen Menschheitsschatz an Erfahrungen auch in die gesellschaftlichen Diskussionen einfließen zu lassen. Eine Hospizarbeit, deren Bedeutung gesellschaftlich immer mehr anerkannt wird, kann hierbei wichtige Impulse vermitteln.

Voraussetzung hierfür ist eine starke Vision, die den voraussichtlichen Schwierigkeiten und dem zu erwartenden Unverständnis zu begegnen versteht. Wenn sich eine derartige innere Vision entwickelt, eine Vision, die gleichzeitig auch Ausdruck der Sehnsucht nach Tiefe und Erfüllung ist, ist das der Boden für eine integrale Praxis im Sinne Ken Wilbers.

Meiner Meinung nach ist diese Praxis jedoch nicht zu „machen“, sondern sie erwächst. So „entsteht oder entfaltet“ sich z. B. in einem Menschen das Bedürfnis, seinen Körper kennenzulernen und vielleicht Tai-Chi, Yoga oder ähnliches in seinen Alltag zu integrieren. Oder es entsteht in ihm der Wunsch, seine Schattenseiten kennenzulernen und z. B. mit einer Psychotherapie zu beginnen. Oder es wächst in ihm die Sehnsucht nach einer bewussten Lebensphilosophie. Diese Sehnsucht nach Tiefe – in welcher Form auch  immer sie sich manifestiert – ist oftmals verbunden mit Krisen im Alltag.

Und natürlich ist tägliche Meditation oder Kontemplation eine gute Unterstützung auf diesem Weg. Hier teile ich auch Wilbers Ansicht, wenn er von der großen Bedeutung einer Integralen Lebenspraxis (ILP) spricht. Es genügt beispielsweise nicht, ausschließlich auf gute, gesunde Ernährung zu achten. Emotionale, körperliche, mentale und spirituelle Übungen, Beziehungen, Ehrenamt und Moral, auch Verantwortung für die Natur, politische und gesellschaftliche Pflichten gegenüber Familie, Stadt, Staat, Nation und der Welt gehören dazu. 

Die Hospizbewegung hat starke Impulse in die Gesellschaft gegeben. Viel wird in der Zukunft davon abhängen, wie unsere Gesellschaft mit Sterben und Tod umgeht. Gelingt es Sterben und Tod aus der Tabuzone mitten ins Leben zu holen? 

Darüber hinaus kann Hospizarbeit in Zusammenarbeit mit der Palliativmedizin weiterhin wichtige Impulse für die Fortentwicklung derSchulmedizin geben. Auch hier bleibt noch viel zu tun.

Anhang: Die essentielle Phowa-Praxis für kranke und sterbende Menschen 

Einführung

Phowa, die Übertragung des Bewusstseins

Nach der Auffassung des tibetischen Buddhismus verlässt das Bewusstsein nach Todeseintritt den Körper durch eine von 9 Körperöffnungen (Augen, Ohren, Nase, Mund, Harnröhre oder Anus). Diese werden auch als Tore zu den jeweiligen sechs traditionellen Wiedergeburtsbereichen betrachtet. Die mit einem „Reinen Land“ assoziierte Körperöffnung ist die 10. Körperöffnung der Bewusstseinsübertragung, sie wird auch "Brahmanische Öffnung" genannt. Sie liegt konkret auf dem Mittelpunkt des Scheitels der Fontanelle. Mittels Phowa kann nun bereits zu Lebzeiten die Übertragung des Bewusstseins trainiert und dieses 10. Tor für den Bewusstseinsaustritt geöffnet werden.

Die Praxis des Phowa

Phowa bedeutet: „Das Ausschleudern oder die Übertragung des Bewusstseins im Augenblick des Todes." Das traditionelle Zeichen für eine erfolgreiche Phowa-Praxis ist das Austreten eines Tropfen Bluts oder Sekrets unmittelbar aus dem Mittelpunkt des Scheitels. In Tibet wurde auch zur Demonstration einer erfolgreichen Praxis ein Kusha-Grashalm in die kleine entstandene Öffnung in der Fontanelle gesteckt. Die Praxis dient der Vorbereitung des Praktizierenden auf den eigentlichen Todeszeitpunkt. Um Befreiung im Moment des Todes zu erlangen, sendet ein Mensch sein Bewusstsein aus und vereint es mit dem Weisheitsgeist des Buddha.   

Die höchste Form des Phowa, als "Dharmakaya Phowa" bekannt,

  • ist für die höchsten Praktizierenden, d. h. für diejenigen, die schon während des Lebens vollständige Erkenntnis der Natur des Geistes erlangt haben und lediglich ihr Gewahrsein schärfen, in der Natur des GEISTES ruhen und in diesem Zustand sterben.
  • Für sie besteht keinerlei Notwendigkeit, ihren Geist in irgendeinen Buddha zu übertra­gen, weil sie bereits den Weisheitsgeist der Buddhas in sich aktualisiert haben.
  • Für sie ist der Moment des Todes der Moment völliger Befreiung - der Gipfel ihrer Praxis und letztendlicher Ausdruck ihrer Verwirklichung. Für einen solchen Menschen ist der Tod wahrhaftig der "Augenblick spiritueller Krönung". 

Die tantrische Phowa-Praxis selbst, eine fortgeschrittene Yoga-Praxis,

  • wird im Allgemeinen nach Vollendung der vorbereitenden tantrischen Reinigungsübungen, Ngöndro genannt, gelehrt, oder aber älteren Menschen, die sich dem Ende ihres Lebens nähern. (Siehe auch: Tenzin Wangyal, „Phowa“) 

Schließlich gibt es eine einfache Version des Phowa, die jeder praktizieren kann, und deren Kraft und Verdienst, den Sterbenden oder Toten zu helfen, nicht geringer ist.

Übung: Die essentielle Phowa-Praxis für kranke und sterbende Menschen

Wir nehmen zunächst eine bequeme Meditationshaltung ein. Wenn wir diese Übung ausführen, sitzen wir so bequem wie möglich. Als erstes bringen wir unseren Geist zur Ruhe. Wir tun das, indem wir unsere Gedanken, Bilder und Emotionen loslassen und uns auf unseren Atem sammeln. Wir versuchen uns dabei völlig zu entspannen. 

1. Schritt

  • Wir rufen vor uns im Raum die Verkörperung von Liebe und Mitgefühl, in Form von strahlendem Licht, an. Wir können als Gestalt ein erleuchtetes Wesen, ein Engelwesen oder einen Heiligen, zu dem wir eine enge Verbindung haben, nehmen.
  • Wenn wir ein praktizierender Christ sind, spüren wir von ganzem Herzen die lebendige, unmittelbare Gegenwart Christi, des Heiligen Geistes oder der Jungfrau Maria.
  • Wenn wir uns von keiner bestimmten spirituellen Gestalt angezogen fühlen, stellen wir uns einfach reines und klares Licht – als Lichtpunkt – im Raum vor uns vor.

2. Schritt

  • Wir stellen uns nun vor, dass dies Lichtwesen über dem Kopf des schwerkranken oder sterbenden Menschen schwebt.
  • Und dass Lichtstrahlen – aus dem Herzen der Lichtgestalt kommend – sich über den Sterbenden ergießen und ihn ganz und gar umhüllen und reinigen. Der ganze Körper des sterbenden ist nun von heilendem Licht erfüllt.
  • Die bloße Berührung mit dem segensreichen Licht befriedet alle Unruhe, Angst, Verwirrung und Qual der sterbenden Person und erfüllt sie mit Frieden, Kraft und Weisheit.

3. Schritt

  • Wir denken an die sterbende Person und spüren deren Gegenwart.
  • Gleichzeitig fühlen wir – oder machen uns bewusst –, dass unser Gegenüber ebenfalls dies klare Licht (sowie dieAnwesenheit der Lichtgestalten) empfindet und wahrnimmt. 

4. Schritt

  • Nun stellen wir uns vor, wie der Körper des Sterbenden sich in Licht auflöst und mit diesem heilenden Licht verschmilzt.

5. Schritt

  • Wir vergegenwärtigen uns, dass sowohl der Sterbende als auch wir und die Atmosphäre rings um uns herum in eine Welt aus Licht verwandelt werden, und wir nun beide die Empfindung haben in höchsten Frieden und höchste Freude einzutauchen.
  • Wir verweilen und entspannen uns in diesem Gefühl.

Anmerkung (nach Sogyal Rinpoche): Wenn man jemandem hilft, der stirbt, dann ist es am besten, diese Praxis beim letzten Atemzug zu tun, oder so bald wie möglich nach dem Atemstillstand, noch bevor der Körper berührt oder in irgendeiner Form gestört wird. Es kann sehr inspirierend für den Betreffenden sein, wenn man ihm versichert, dass man die Praxis für ihn ausführen wird. Man visualisiert den Buddha, Christus, Licht ...  über dem Kopf des Sterbenden und die Lichtstrahlen reinigen sein ganzes Wesen, bis er sich in Licht auflöst und eins wird mit dem Licht.

Ergänzungen (Phowa für sterbende Menschen)

  • Wir machen uns keine Sorgen, wenn unsere Visualisation nicht besonders klar ist. Wir lassen einfach unser Herz sich mit dieser Präsenz füllen und vertrauen darauf, dass sie da ist.
  • Unterstützend ist es, diese Übung in Segensgebete einzurahmen.
  • Wir sollten diese Übung während der Krankheit des geliebten Menschen immer wieder ausführen; der wichtigste Zeitpunkt ist jedoch dann, wenn der Mensch seinen letzten Atemzug tut oder so bald wie möglich, nachdem der Atem aufgehört hat und bevor der Körper berührt oder auf andere Weise gestört wird. Wenn der Sterbende diese Übung kennt und weiß, dass wir sie für ihn ausführen, kann das eine Quelle großer Inspiration und Gewissheit für ihn sein.
  • Wir können auch – bevor wir diese Übung machen – eine Kerze anzünden oder ein Licht vor einem Bild oder einer Statue von Buddha, Christus oder der Jungfrau Maria aufstellen.
  • Wenn es uns Schwierigkeiten bereitet uns Wesenheiten vorzustellen, können wir uns auch vorstellen, dass im Herzen des Sterbenden klares Licht ist, was sich ausdehnen möchte und ihn letztendlich einhüllt und seine heilende Wirkung für ihn hat.
  • Die Übung kann auch in Stille praktiziert werden; der Betreffende muss nicht einmal etwas davon wissen. Wenn er aber offen dafür ist, wie das bei Sterbenden manchmal der Fall ist, dann teilen wir ihm diese Übung natürlich mit und erklären, wie sie geht.
  • Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung ist es, wenn wir dem Sterbenden aus einem „Heiligen Buch“ vorlesen; es sollte etwas sein, das dem Sterbenden vertraut ist.
  • Wir sollten aber auf keinen Fall dem Sterbenden unsere eigenen religiösen Vorstellungen überstülpen.

Wir sind für den Sterbenden da, indem wir ihm DIENEN.

Endnoten:

[1] Die zeitlich aufeinander folgenden Phasen sind: Nicht wahr haben wollen – Zorn – Verhandeln – Depression – Zustimmung.

[2]  S. Husebo u. E. Klaschik, Palliativmedizin, S. 1

[3]  S. Husebo u. E. Klaschik, Palliativmedizin, S. 108.

[4] Sören Kierkegaard, Gesammelte Werke, S. ?, (Ausgabe 2002)

[5] Sogyal Rinpoche, Das Tibetische Buch vom Leben und Sterben, S. 242.

[6] Sogyal Rinpoche, Das Tibetische Buch vom Leben und Sterben, S. 257.

(aus: Online Journal 21)

Archiv

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.